Weltwassertag 2023
Weltwassertag 2023
Der lange Weg zu sauberem Wasser
Das Leben von 190 Millionen Kindern in zehn afrikanischen Ländern ist durch die dreifache Wasserkrise bedroht, warnt UNICEF anlässlich des Weltwassertags am 22. März. Verschmutztes Wasser, fehlender Zugang zu sanitären Einrichtungen und mangelnde Hygiene verursachen Krankheiten, die bis zum Tod führen können. Zusätzlich sind die Auswirkungen des Klimawandels eine lebensbedrohliche Gefahr.
Egodine aus Burkina Faso lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort. Sie weiß, wie es sich anfühlt keinen direkten Zugang zu sauberem Wasser oder Strom zu haben. Als die 8-Jährige hörte, dass am Compassion-Kinderzentrum ein neuer Brunnen gebohrt werden soll, freute sie sich sehr. Jeden einzelnen Schritt verfolgte sie.
Das Leben von 190 Millionen Kindern in zehn afrikanischen Ländern ist durch die dreifache Wasserkrise bedroht, warnt UNICEF anlässlich des Weltwassertags am 22. März. Verschmutztes Wasser, fehlender Zugang zu sanitären Einrichtungen und mangelnde Hygiene verursachen Krankheiten, die bis zum Tod führen können. Zusätzlich sind die Auswirkungen des Klimawandels eine lebensbedrohliche Gefahr.
Egodine aus Burkina Faso lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort. Sie weiß, wie es sich anfühlt keinen direkten Zugang zu sauberem Wasser oder Strom zu haben. Als die 8-Jährige hörte, dass am Compassion-Kinderzentrum ein neuer Brunnen gebohrt werden soll, freute sie sich sehr. Jeden einzelnen Schritt verfolgte sie.
Vor einiger Zeit gab es eine besondere Ankündigung von Ezeckiel, dem Leiter des Kinderzentrums. Er sagte uns, dass das Kinderzentrum einen neuen Brunnen erhält. Dann stehen uns sauberes Wasser und neue Waschgelegenheiten zur Verfügung.
Ich wusste nicht, wie genau das aussehen wird. Aber meine Freunde und ich tanzten und applaudierten laut. Ich freute mich so sehr. Der neue, große Brunnen ist dann in der Nähe meines Zuhauses und speichert sauberes Wasser. Die Leute aus der Nachbarschaft können sich leichter Wasser holen.
Der Ort, in dem ich lebe, brauchte einen Brunnen. Es ist hier so schwierig, an sauberes Wasser zu kommen. Diejenigen, die Geld haben, können sich Wasser zum Trinken in der Stadt kaufen. Sie wollen nicht das schmutzige Wasser aus dem Brunnen trinken. Aber wir hatten keine andere Wahl.
Meine Tante Nina und ich mussten sonst Wasser aus einem Brunnen oder aus dem Fluss schöpfen, wenn es geregnet hat. Das war aber nicht sauber. Ich hörte, wie meine Freunde sagten, dass das Wasser aus dem alten Brunnen nicht gut schmeckt, und ich schämte mich.
Der neue Brunnen bedeutet für uns: Meine Tante kann leichter Wasser schöpfen und ich kann sauberes Wasser trinken und meine Hände richtig waschen. Dann werde ich nicht so leicht krank. Hurra!
Der Baubeginn
An einem Freitagabend hörte ich große Trucks, die auf dem Weg zum Kinderzentrum waren. Gemeinsam mit meinen Freunden Jacqueline, Georgette und Osias lief ich zum Kinderzentrum, um zuzuschauen.
Sie kamen aus der Hauptstadt und schauten müde aus, weil sie drei Tage unterwegs waren. Ezeckiel erzählte uns, dass die Mitarbeiter der Bohrfirma die Nacht zum Ausruhen brauchten und am Samstag in der Früh mit der Arbeit beginnen. Ich war so aufgeregt, weil ich samstags sowieso im Kinderzentrum bin. So konnte ich den Tag dort verbringen und bei der Bohrung zugucken.
Auf der Rückseite des Kirchengebäudes parkten die Trucks, weil dort das Loch für die neue Wasserstelle gebohrt werden sollte. Viele andere Kinder, Mitarbeiter und Leute aus der Nachbarschaft kamen, um die Trucks und die großen blauen Rohre am Kinderzentrum zu sehen. Es sah so aus, als ob Markttag wäre, weil so viele Menschen bei den Bohrarbeiten zuschauten.
Es lag viel Rauch in der Luft, als die Bauarbeiter mit der Bohrung begannen. Sie waren von rotem Staub und Schlamm bedeckt. Je tiefer sie bohrten, desto nasser wurde die Erde. Jeder wollte das Wasser zuerst sehen. Die Mitarbeiter hatten Mühe, uns von dem Brunnen fernzuhalten, als die Bauarbeiter eine Pause machten. Wir waren so aufgeregt. Als der Tag im Kinderzentrum offiziell vorbei war, blieb ich mit meinen Freunden noch dort. Wir schauten zu, wie der Schlamm über das Haupttor des Kinderzentrums lief. Nach ein paar Minuten wurde aus dem Schlamm Wasser. Je länger sie bohrten, desto sauberer wurde es.
Zum ersten Mal sauberes Wasser
Einige Wochen nach der Brunnenbohrung kam ein weiteres Team. Das sollte den Wassertank und die Wasserhähne reparieren.
Es war wieder Samstag und damit Zeit für das Kinderzentrum. Morgens wachte ich auf, wusch mein Gesicht und meine Füße, aß Hirsebrei und zog meine Schuhe an. Gemeinsam mit Georgette machte ich mich auf den Weg. Wir schauten erst beim Brunnen vorbei. Wir waren so glücklich, dass das lange Warten auf sauberes Wasser endlich ein Ende hatte.
Als wir im Kinderzentrum ankamen, spielten manche Kinder in der Nähe des Kirchengebäudes. In der Küche wurde das Essen vorbereitet. Die Mitarbeiter des Kinderzentrums hießen uns am Eingang des Klassenzimmers willkommen. Vom Fenster aus beobachtete ich, wie eine Frau einen Eimer mit Wasser vom Wasserhahn füllte. Das hat mich so gefreut. Die Köche haben sonst Wasser aus dem alten Brunnen geschöpft.
Während des Unterrichts zeigte uns Ezeckiel, wie wir den Brunnen benutzen sollen, um sauberes Wasser zu bekommen. Es ist dort viel einfacher, die Eimer mit Wasser zu füllen als am alten Brunnen. Er sagte auch, dass wir das Waschbecken nutzen dürfen, um uns die Hände zu waschen.
Als ich das Wasser zum ersten Mal trank, war es so frisch. Es hat gut geschmeckt. Ich dankte Gott für den Brunnen. Ich dachte, dass wir nun wie die Menschen in der Stadt sind. Alle sind froh, dass es im Kinderzentrum sauberes Wasser gibt wie in den großen Städten.
Die Leiter der Kirche und unsere Eltern versammelten sich am Brunnen, um gemeinsam zu feiern und zu danken. Der Pastor betete und segnete alle, die zum Brunnenbau beigetragen haben.
Dank des Brunnens ist es viel leichter, Wasser zu holen. Wir können unsere Hände immer waschen. Die Köche können besser arbeiten. Alle sind glücklich. Das Kinderzentrum ist dankbar, einen Brunnen zu haben. Ezeckiel sagte außerdem, dass wir sogar mit Gartenarbeit beginnen werden.
Zur Einweihung des Brunnens hatte der Bürgermeister einen besonderen Baum gepflanzt. Gemeinsam mit anderen Kindern darf ich den Baum bewässern.
Ein Komitee wurde eingesetzt, das die Nutzung des Brunnens überwacht und dafür sorgt, dass alle ihn pflegen und sauber halten.
Die Menschen hier müssen nicht mehr das Wasser in der Stadt kaufen. Ich bin glücklich, dass ich nun mit einem kleinen Kanister mit sauberem Wasser nach Hause laufen kann.
An alle, die gespendet und uns unterstützt haben, um einen neuen Brunnen und sauberes Wasser zu bekommen: Möge Gott Sie dafür segnen!
Bericht und Autor: Jehojakim Sangare, Compassion Burkina Faso
Quellen:
UNICEF, Triple Threat, in: unicef.org, https://www.unicef.org/reports/triple-threat-wash-disease-climate, letzter Zugriff: 22.03.2023
Vor einiger Zeit gab es eine besondere Ankündigung von Ezeckiel, dem Leiter des Kinderzentrums. Er sagte uns, dass das Kinderzentrum einen neuen Brunnen erhält. Dann stehen uns sauberes Wasser und neue Waschgelegenheiten zur Verfügung.
Ich wusste nicht, wie genau das aussehen wird. Aber meine Freunde und ich tanzten und applaudierten laut. Ich freute mich so sehr. Der neue, große Brunnen ist dann in der Nähe meines Zuhauses und speichert sauberes Wasser. Die Leute aus der Nachbarschaft können sich leichter Wasser holen.
Der Ort, in dem ich lebe, brauchte einen Brunnen. Es ist hier so schwierig, an sauberes Wasser zu kommen. Diejenigen, die Geld haben, können sich Wasser zum Trinken in der Stadt kaufen. Sie wollen nicht das schmutzige Wasser aus dem Brunnen trinken. Aber wir hatten keine andere Wahl.
Meine Tante Nina und ich mussten sonst Wasser aus einem Brunnen oder aus dem Fluss schöpfen, wenn es geregnet hat. Das war aber nicht sauber. Ich hörte, wie meine Freunde sagten, dass das Wasser aus dem alten Brunnen nicht gut schmeckt, und ich schämte mich.
Der neue Brunnen bedeutet für uns: Meine Tante kann leichter Wasser schöpfen und ich kann sauberes Wasser trinken und meine Hände richtig waschen. Dann werde ich nicht so leicht krank. Hurra!
Der Baubeginn
An einem Freitagabend hörte ich große Trucks, die auf dem Weg zum Kinderzentrum waren. Gemeinsam mit meinen Freunden Jacqueline, Georgette und Osias lief ich zum Kinderzentrum, um zuzuschauen.
Sie kamen aus der Hauptstadt und schauten müde aus, weil sie drei Tage unterwegs waren. Ezeckiel erzählte uns, dass die Mitarbeiter der Bohrfirma die Nacht zum Ausruhen brauchten und am Samstag in der Früh mit der Arbeit beginnen. Ich war so aufgeregt, weil ich samstags sowieso im Kinderzentrum bin. So konnte ich den Tag dort verbringen und bei der Bohrung zugucken.
Auf der Rückseite des Kirchengebäudes parkten die Trucks, weil dort das Loch für die neue Wasserstelle gebohrt werden sollte. Viele andere Kinder, Mitarbeiter und Leute aus der Nachbarschaft kamen, um die Trucks und die großen blauen Rohre am Kinderzentrum zu sehen. Es sah so aus, als ob Markttag wäre, weil so viele Menschen bei den Bohrarbeiten zuschauten.
Es lag viel Rauch in der Luft, als die Bauarbeiter mit der Bohrung begannen. Sie waren von rotem Staub und Schlamm bedeckt. Je tiefer sie bohrten, desto nasser wurde die Erde. Jeder wollte das Wasser zuerst sehen. Die Mitarbeiter hatten Mühe, uns von dem Brunnen fernzuhalten, als die Bauarbeiter eine Pause machten. Wir waren so aufgeregt. Als der Tag im Kinderzentrum offiziell vorbei war, blieb ich mit meinen Freunden noch dort. Wir schauten zu, wie der Schlamm über das Haupttor des Kinderzentrums lief. Nach ein paar Minuten wurde aus dem Schlamm Wasser. Je länger sie bohrten, desto sauberer wurde es.
Zum ersten Mal sauberes Wasser
Einige Wochen nach der Brunnenbohrung kam ein weiteres Team. Das sollte den Wassertank und die Wasserhähne reparieren.
Es war wieder Samstag und damit Zeit für das Kinderzentrum. Morgens wachte ich auf, wusch mein Gesicht und meine Füße, aß Hirsebrei und zog meine Schuhe an. Gemeinsam mit Georgette machte ich mich auf den Weg. Wir schauten erst beim Brunnen vorbei. Wir waren so glücklich, dass das lange Warten auf sauberes Wasser endlich ein Ende hatte.
Als wir im Kinderzentrum ankamen, spielten manche Kinder in der Nähe des Kirchengebäudes. In der Küche wurde das Essen vorbereitet. Die Mitarbeiter des Kinderzentrums hießen uns am Eingang des Klassenzimmers willkommen. Vom Fenster aus beobachtete ich, wie eine Frau einen Eimer mit Wasser vom Wasserhahn füllte. Das hat mich so gefreut. Die Köche haben sonst Wasser aus dem alten Brunnen geschöpft.
Während des Unterrichts zeigte uns Ezeckiel, wie wir den Brunnen benutzen sollen, um sauberes Wasser zu bekommen. Es ist dort viel einfacher, die Eimer mit Wasser zu füllen als am alten Brunnen. Er sagte auch, dass wir das Waschbecken nutzen dürfen, um uns die Hände zu waschen.
Als ich das Wasser zum ersten Mal trank, war es so frisch. Es hat gut geschmeckt. Ich dankte Gott für den Brunnen. Ich dachte, dass wir nun wie die Menschen in der Stadt sind. Alle sind froh, dass es im Kinderzentrum sauberes Wasser gibt wie in den großen Städten.
Die Leiter der Kirche und unsere Eltern versammelten sich am Brunnen, um gemeinsam zu feiern und zu danken. Der Pastor betete und segnete alle, die zum Brunnenbau beigetragen haben.
Dank des Brunnens ist es viel leichter, Wasser zu holen. Wir können unsere Hände immer waschen. Die Köche können besser arbeiten. Alle sind glücklich. Das Kinderzentrum ist dankbar, einen Brunnen zu haben. Ezeckiel sagte außerdem, dass wir sogar mit Gartenarbeit beginnen werden.
Zur Einweihung des Brunnens hatte der Bürgermeister einen besonderen Baum gepflanzt. Gemeinsam mit anderen Kindern darf ich den Baum bewässern.
Ein Komitee wurde eingesetzt, das die Nutzung des Brunnens überwacht und dafür sorgt, dass alle ihn pflegen und sauber halten.
Die Menschen hier müssen nicht mehr das Wasser in der Stadt kaufen. Ich bin glücklich, dass ich nun mit einem kleinen Kanister mit sauberem Wasser nach Hause laufen kann.
An alle, die gespendet und uns unterstützt haben, um einen neuen Brunnen und sauberes Wasser zu bekommen: Möge Gott Sie dafür segnen!
Bericht und Autor: Jehojakim Sangare, Compassion Burkina Faso
Quellen:
UNICEF, Triple Threat, in: unicef.org, https://www.unicef.org/reports/triple-threat-wash-disease-climate, letzter Zugriff: 22.03.2023