Die Früchte meiner Arbeit
Jedes Jahr um November herum machen sich Anna und die meisten Leute aus ihrem Ort auf den Weg zu den Feldern. Alle Familien setzen ihre Hoffnung auf den Mais und die Bohnen, die sie angepflanzt haben und hoffen auf eine bessere Ernte.
Anna aus Tansania hat ihr ganzes Leben in der Landwirtschaft verbracht, als sie noch bei ihren Eltern gelebt hat. Nach ihrer Hochzeit zog sie um und arbeitete weiterhin in der Landwirtschaft.
Doch starke Regenfälle haben einen großen Teil des fruchtbaren Landes abgetragen. Das wenige, was noch übrig war, wurde von Überschwemmungen heimgesucht.
„Das größte, was ich jemals geerntet habe, waren fünfzehn Säcke Mais und fünf Säcke Bohnen. Da ich eine große Familie habe, verkaufte ich das meiste und behielt zwei Säcke für uns“, erzählt Anna.
Mit dem geringen Erlös aus dem Verkauf konnte sie die Schulgebühren und einige Dinge für den Haushalt kaufen. Danach war die einzige Mahlzeit, die Anna ihren Kindern garantieren konnte, aus den zwei Säcken Mais, die sie nicht verkaufte.
„Wir tranken morgens Brei, setzten das Mittagessen aus und aßen abends Ugali. Wir wollten, dass das Essen länger hielt und dadurch bis zur Erntezeit reicht, aber das tat es kaum. Es brach mir das Herz, meine Kinder hungrig zur Schule zu schicken. Ich sah, wie müde sie jeden Tag waren“, berichtet Anna.
Als Anna umzog, hoffte sie darauf, dass ihre Kinder alles hatten, was sie brauchten. Ihr Mann vernachlässigte die Familie und ihr Herz war schwer, besonders wenn sie an ihr achtes ungeborenes Baby dachte.
„Ich wusste nicht, wie das Leben aussehen würde. Mein Mann zog weg und wir hatten keine Lebensmittel im Haus. Mein ältester Sohn ging zum Fischen, um den gefangenen Fisch zu Hause zu essen.“
Einen Monat nach der Geburt ihres achten Kindes, Jesca, hatte sie alle Mittel ausgeschöpft, um Essen auf den Tisch zu bringen. Sie nahm ihre Matratze, das wenige Essen, was übrig war, und zog in eine kleine Hütte an ihren Feldern.
„Ich musste auf meinem Hof Unkraut jäten. Es war der einzige Ort, an dem ich Lebensmittel bekommen konnte. Es war während der Schulferien und meine anderen Kinder waren zu Hause. Ich konnte es mir nicht leisten, Hilfe einzustellen, ich brauchte meine Kinder, um mir zu helfen“, sagt Anna.
Die Erntezeit kam, aber ihre harte Arbeit brachte wenig ein. Sie sparte ein wenig Geld, um ihren Kindern zumindest ein kleines Weihnachtsgeschenk zu kaufen.
Anna schuftete schwer auf den Feldern, aber es war eine Herausforderung. „Meine Kinder wurden größer und die Schulausbildung wurde immer teurer. Ich sah, dass ihr Interesse für die Schule geringer wurde. Die Schulen waren weit weg und sie hatten immer Hunger. Ich wusste, was sie brauchten, aber ich konnte es ihnen nicht geben.“
Anna befürchtete, dass die Zukunft ihrer jüngsten Tochter Jesca so aussehen würde wie die ihrer Geschwister. Ihr Gebet war, dass Gott ihr helfen möge. Als die lokale Kirche vor Ort ein Compassion-Kinderzentrum startete, wurde Jesca angemeldet und bekam sofort Unterstützung.
„Das Kinderzentrum war ein großer Segen für uns. Sie kümmerten sich um ihre Bedürfnisse und wann immer wir nichts zu essen hatten, gaben sie uns Lebensmittel“, berichtet Anna.
Obwohl es einen Ort gab, an dem sie Unterstützung bekam, waren ihre anderen Kinder von ihrer Unterstützung abhängig. Sie arbeitete weiterhin auf den Feldern in der Hoffnung, dass sie genug verdienen würde, um sie so weit zu bringen, wie sie konnte. Jede Ernte ging mit einer Enttäuschung einher. .
Drei ihrer Kinder brachen die Schule ab. Anna hatte Mühe, die anderen in der Schule zu halten. Schließlich erzählte Anna dem Kinderzentrum von ihren Problemen.
„Als Anna zu uns kam und uns erzählte, wie sehr sie darum kämpfte, ihre Kinder zu versorgen, halfen wir ihr. Anna wollte, dass wir ihr bei der Landwirtschaft helfen, und das haben wir auch getan“, sagt Emmanuel, der Mitarbeiter im Compassion-Kinderzentrum.
Das Kinderzentrum schulte Anna in den richtigen Anbaumethoden und gab ihr Setzlinge und Dünger. Dort wurde ihr auch geraten, vom Mais- und Bohnenanbau auf Okra umzusteigen.
„Wir bemerkten, dass die meisten Eltern der Kinder, die das Compassion-Kinderzentrum besuchten, mit dem Maisanbau zu kämpfen hatten. Maisanbau ist teuer und es dauert lange, bis er erntereif ist. Okra ist billiger, braucht weniger Zeit und kann mehrmals geerntet werden“, berichtet Emmanuel.
Nachdem sie jahrelang geschuftet hat und mit ansehen musste, wie sich drei ihrer Kinder von der Schule abwandten, kann sich Anna nun eine andere Zukunft für ihre Kinder vorstellen. Mit den umgerechnet 18 Euro, die sie verdient, kann sie das Schulgeld für ihre vier Kinder bezahlen, die noch zur Schule gehen, und ihnen täglich Essen garantieren.
„Ich bin dem Kinderzentrum sehr dankbar, dass es das Leben meiner Familie verändert hat. Dank ihnen kann ich die Früchte meiner Arbeit sehen und meine Kinder profitieren davon“, so Anna.
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