Warum stehen Kinder in Armut bei Compassion im Blickpunkt?
Wie unterstützt Compassion Kinder und ihre Familien?
Kinder in extremer Armut sind Opfer ungerechter sozialer Strukturen und fehlender Ressourcen. Und das hat Auswirkungen auf ihr Leben als Erwachsene. Kurz gesagt: Kein Schulabschluss, keine Ausbildung und somit kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Das Recht auf Bildung wird ihnen geraubt. Kein Schulabschluss, keine Ausbildung: Ein fester Job rückt in weite Ferne. Armut wird oft über Generationen weitergereicht – ein schwer zu durchbrechender Kreislauf.
Jedes Kindes trägt viel Kreativität und Potenzial in sich, das gefördert werden will. Mitarbeiter der Compassion-Kinderzentren begleiten, fördern und versorgen sie in einem ganzheitlichen Sinne – physisch, emotional und sozial. Kinder und Jugendliche erhalten die Möglichkeit, ihre persönlichen Fähigkeiten zu entdecken und sie zu entfalten. Sie lernen, ihr Leben selbstbestimmt und aktiv zu gestalten. Eine positive Zukunftsperspektive ist dabei entscheidend.
Was geschieht im Compassion-Kinderzentrum?
„Du bist wichtig! Du bist wertvoll! Du schafft das!“ – diese Botschaften vermitteln die Mitarbeiter den Kindern und Jugendlichen in den Compassion-Kinderzentren. Dort verbringen sie eine Menge Zeit: Durchschnittlich verbringen die Kinder im Laufe einer Patenschaft dort 4000 Stunden, in der Regel vier bis sechs Stunden in der Woche.
Meistens besuchen sie das Kinderzentrum am Samstag. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter erwarten die Kinder und Jugendlichen. Es gibt zum Beispiel Sozialarbeiter, die die Kinder und Familien zu Hause besuchen und nach ihrem Wohlbefinden schauen, Buchhalter, die sich um die Finanzen kümmern oder Köchinnen, die Mahlzeiten für die Kinder zubereiten.
Die Mitarbeiter gehen auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder ein. Sie erhalten z. B. Unterstützung bei den Hausaufgaben, nehmen an berufsbildenden Schulungen teil oder erlernen handwerkliche oder technische Fertigkeiten. Die Kinder werden je nach Alter in Gruppen eingeteilt, die von einem Compassion-Mitarbeiter geleitet werden. Gemeinsam sprechen sie über unterschiedliche Themen, wie zum Beispiel über Gesundheit, Ernährung oder christliche Werte.
Spaß und Gemeinschaft stehen dabei im Mittelpunkt. Sie spielen, lernen und lachen miteinander. Auch Feste wie Ostern oder Weihnachten werden zusammen gefeiert. Da jedes Kinderzentrum an eine lokale Partnerkirche angeschlossen ist, haben Kinder und Familien die Möglichkeit, am Gottesdienst teilzunehmen und Gottes Liebe für sie kennenzulernen.
Welche Rolle spielen die Paten für die Kinder im Compassion-Patenschaftsprogramm?
Wer eine Patenschaft für ein Kind aus Asien, Lateinamerika oder Afrika übernimmt, unterstützt dieses Kind mit 35 Euro im Monat. Das ermöglicht, dass die Kinder und Jugendlichen im Patenschaftsprogramm durch die Kinderzentren vor Ort umfassend versorgt und begleitet werden.
Paten können durch Briefe in Kontakt mit dem Patenkind stehen. Oft ermutigen die Briefe. Die 18-jährige Thanyaporn erinnert sich: „Ich habe getanzt, als ich meinen ersten Brief erhielt. Darin stand, dass meine Paten froh sind, mich und meine Familie kennenzulernen.“ Solche Worte stärken das Selbstvertrauen der Kinder und vermitteln: Du bist wichtig! Du bist wertvoll! Das befähigt sie, nicht nur von einer vielversprechenden Zukunft zu träumen, sondern ihr Leben aktiv und selbstbestimmt zu gestalten: Sie können Fußballspieler, Astronautin oder Feuerwehrmann werden.