ART HELPS und Stefan Kunz in Sri Lanka 

Kreativworkshop für Frauen des Mutter-Kind-Programms 

Dem Alltag mal den Rücken kehren. Die Herausforderungen für einen Moment vergessen. Diesen Luxus haben Mütter nicht, die in extremer Armut leben. Ihr Fokus liegt auf ihren Kindern. Sie geben alles, um ihre Familien zu versorgen. Ängste und Sorgen sind dabei ständige unliebsame Begleiter. Apsara aus Sri Lanka kennt dieses Gefühl. Mit neun Frauen nimmt sie im August im Compassion-Kinderzentrum an einem mehrtägigen Kreativworkshop teil. Nachmittags laufen Workshops für zehn Jugendliche aus dem Compassion-Patenschaftsprogramm. Denn ART HELPS-Gründer Yasemin und Tom Lupo sind mit dem Creative-Lettering-Künstler Stefan Kunz in einem Compassion-Kinderzentrum im Norden Sri Lankas zu Besuch. 

ART HELPS und Stefan Kunz in Sri Lanka 

Kreativworkshop für Frauen des Mutter-Kind-Programms 

Dem Alltag mal den Rücken kehren. Die Herausforderungen für einen Moment vergessen. Diesen Luxus haben Mütter nicht, die in extremer Armut leben. Ihr Fokus liegt auf ihren Kindern. Sie geben alles, um ihre Familien zu versorgen. Ängste und Sorgen sind dabei ständige unliebsame Begleiter. Apsara aus Sri Lanka kennt dieses Gefühl. Mit neun Frauen nimmt sie im August im Compassion-Kinderzentrum an einem mehrtägigen Kreativworkshop teil. Nachmittags laufen Workshops für zehn Jugendliche aus dem Compassion-Patenschaftsprogramm. Denn ART HELPS-Gründer Yasemin und Tom Lupo sind mit dem Creative-Lettering-Künstler Stefan Kunz in einem Compassion-Kinderzentrum im Norden Sri Lankas zu Besuch. 

ART HELPS und Stefan Kunz in Sri Lanka 

Kreativworkshop für Frauen des Mutter-Kind-Programms 

Dem Alltag mal den Rücken kehren. Die Herausforderungen für einen Moment vergessen. Diesen Luxus haben Mütter nicht, die in extremer Armut leben. Ihr Fokus liegt auf ihren Kindern. Sie geben alles, um ihre Familien zu versorgen. Ängste und Sorgen sind dabei ständige unliebsame Begleiter. Apsara aus Sri Lanka kennt dieses Gefühl. Mit neun Frauen nimmt sie im August im Compassion-Kinderzentrum an einem mehrtägigen Kreativworkshop teil. Nachmittags laufen Workshops für zehn Jugendliche aus dem Compassion-Patenschaftsprogramm. Denn ART HELPS-Gründer Yasemin und Tom Lupo sind mit dem Creative-Lettering-Künstler Stefan Kunz in einem Compassion-Kinderzentrum im Norden Sri Lankas zu Besuch. 

Apsaras Tag beginnt früh morgens um 04:30 Uhr. Sie steht auf, um den Tee für ihre Familie vorzubereiten. Nach der gemeinsamen Teezeit mit der Familie beginnt sie zu kochen. „Wir haben keinen Wasseranschluss, weil wir uns keinen leisten können. Also holen wir Wasser aus dem See für die Haushaltsarbeit“, erzählt Apsara. Ihr Mann arbeitet als Tagelöhner. Gemeinsam haben sie zwei Söhne. „Wir haben viele Herausforderungen, besonders wirtschaftliche Probleme. Lebensmittel sind sehr teuer.“ Fast 26 Prozent der Menschen in Sri Lanka lebten 2023 unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Viele Haushalte kämpfen mit den hohen Preisen, Einkommensverlusten und müssen Schulden aufnehmen, um sich versorgen zu können.¹

alt="Apsara nimmt am Mutter Kind Programm teil, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Apsara nimmt am Mutter Kind Programm teil

Apsara sorgt sich um die Zukunft ihrer Kinder: „Ich bin ihre Mutter. Ich hoffe, dass sie zu guten Menschen heranwachsen und nicht an schlechte Einflüsse geraten, wie Drogen. Das ist meine Hoffnung, dass sie einen guten Job bekommen und es zu etwas bringen. Das ist mein Traum.“ Ende August nimmt sie mit anderen Frauen, die Teil des Mutter-Kind-Programms von Compassion sind, an einem Kreativworkshop teil. Yasemin und Tom Lupo von ART HELPS sind mit Creative-Lettering-Künstler Stefan Kunz vor Ort. Die Workshops sollen durch Kunst und Kreativität neue Perspektiven eröffnen und Hoffnung in das Leben der Frauen bringen. Zusätzlich entsteht unter der Anleitung von Stefan Kunz ein großes Wandbild – die Hope Wall –, das symbolisch die Hoffnung für die Mütter und ihre Kinder darstellt. 

alt="Apsara nimmt am Mutter Kind Programm teil, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

„Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, ihnen zu zeigen, dass sie mehr sind als nur Mutter oder Ehefrau. Es ist wichtig, dass sie merken, dass sie selbst eine Person sind. Sie müssen so oft einstecken, sie haben so viel ertragen“, so Yasemin. In den Workshops wollen sie einen Raum schaffen, in dem die Kreativität der Frauen geweckt und ihr kreatives Denken gefördert wird. Gemeinsam überlegen sie, welche Vision sie für das Leben ihrer Kinder haben und wie sie selbst dazu beitragen können. „Sie sollen erkennen, dass sie wertvoll sind und wie wichtig es ist, dass sie für ihre Kinder da sind, mit dem, was ihnen zur Verfügung steht.“ 

alt="Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Yasemin Lupo von ART HELPS beim Workshop

Tom Lupo von ART HELPS gibt zu bedenken: „Viele Menschen verbinden mit Kreativität Zeichnen, Malen oder Musik machen. Doch das ist nicht alles, was Kreativität leistet. Kreativität ist eine Form von Intelligenz, die in jedem von uns angelegt ist. Jeder Mensch kann Kreativität nutzen, auch im Alltag. Wenn wir vor Schwierigkeiten stehen, brauchen wir Kreativität, um Lösungen zu finden.“ 

alt="Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Tom Lupo ist der Überzeugung, dass Kreativität überall zu entdecken ist. „Oft ist das Problem, dass sich Menschen dessen gar nicht bewusst sind oder nicht wissen, welches Potenzial sie in sich tragen.“ Im ART HELPS-Workshop kommen deshalb verschiedene Kreativtechniken und Experimente zum Einsatz. So wurden zum Beispiel Selbstporträts gezeichnet. „Plötzlich entdecken die Teilnehmerinnen, was sie hervorbringen und selbst schaffen können. Sie erkennen, dass sie in ihrer Situation nicht passiv bleiben müssen, sondern eingreifen können, Dingen eine Form oder Farbe geben können.“ Dabei sind Fehler nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. „Ich ermutige Menschen ganz oft, Fehler zu machen, wenn es um kreatives Gestalten geht, weil dadurch neue Dinge entstehen, die nicht geplant waren. Das überrascht die Teilnehmer der Workshops. Und sie verlieren ihre Angst und lernen ein wichtiges Grundprinzip kennen: Sie können ihr Leben in die Hand nehmen, die Zukunft gestalten. Es muss nicht alles so bleiben, wie es ist.“ 

alt="Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Tom Lupo von ART HELPS beim Workshop

Die Lebensumstände der Mütter sind herausfordernd. Es fehlt ihnen an finanziellen Ressourcen, um für lebensnotwendige Dinge, pränatale Beratung oder medizinische Versorgung aufzukommen. Die mangelnde Perspektive führt zu tiefer Hoffnungslosigkeit – auch bei Apsara: „Mein ältester Sohn kommt ständig und erzählt mir: ‚Amma (Mutter), kannst du mir ein Haus bauen wie das unserer Verwandten? Meine Verwandten haben Häuser, aber ich habe keins.‘ Das ist eine echte Herausforderung für mich und meinen Mann. Mein Sohn sagt: ‚Wir haben keine Küche, Ammi (Mama), lass uns dieses Haus abreißen und ein neues Haus bauen.‘“ Sie hat Tränen in den Augen, ihre Stimme bricht. „Wenn ich irgendwoher Geld bekomme, gebe ich es nicht für mich aus, sondern für meine Familie. Ich brauche keine schönen Kleider oder besonderes Essen. Ich will nur meine Kinder großziehen und ihnen helfen, ihre Herausforderungen zu überwinden.“ 

alt="Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Einen kurzen Moment den Alltag und die Sorgen hinter sich lassen. Das wollen Yasemin, Tom und Stefan mit ihrem Besuch im Kinderzentrum ermöglichen. Denn die gemeinnützige Organisation ART HELPS versteht Kunst und Kreativität als „zweite Hilfe“. Kreativität bedeutet auch, mit den eigenen Gedanken zu spielen, Dinge auszuprobieren und auf neue Ideen zu kommen. Menschen in schwierigen Lebenssituationen fehlt es oft an Hoffnung, aber die ist total wichtig. „Hoffnung heißt nicht unbedingt, dass alles positiv verläuft und die Umstände perfekt sind, sondern eher, wie man in seinem Inneren Frieden schließt und Hoffnung auch intrinsisch entwickeln kann“, so Yasemin. 

alt="Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

So liegt es nahe, dass Hoffnung sich thematisch durch die Workshops zog und unter der Anleitung des Schweizer Künstlers Stefan Kunz die Hope Wall entstand. „Sie soll ein Zeichen der Hoffnung sein, dass die Frauen nicht vergessen sind, dass sie schon viel erreicht haben. Nicht nur für sich selbst, sondern für ihre Kinder und ihre Familien“, erzählt Yasemin. Tom fügt hinzu: „Es ist toll, dass die Hope Wall etwas ist, das bleibt. Die Frauen und Jugendlichen aus dem Compassion-Programm sind am Entstehungsprozess des Artworks beteiligt. Gemeinsam werden wir am Ende etwas Großes geschaffen haben. Das Wort Hoffnung brennt sich dann anders ein. Sie werden es immer sehen, wenn sie hier vorbeilaufen. Sie werden sich an die Zeit erinnern, die wir gemeinsam hatten, und ich hoffe, dass es in ihnen diese Hoffnung freisetzt.“ Die Hope Wall erstreckt sich über eine 10 x 3 Meter große Wand. Auch Stefan Kunz ist der Überzeugung: Wo Hoffnung ist, da ist Leben. Die Hope Wall darf für die Frauen jeden Tag eine Erinnerung sein, dass es Perspektiven für sie und ihre Kinder gibt. 

alt="Piumi beim Nähen, Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Piumi beim Nähen

Yasemin Lupo hat die Arbeit von Compassion in einem neuen Licht kennengelernt. Eine Begegnung hat sie in ihrer Zeit besonders bewegt. Bei einem Hausbesuch haben sie ein junges Mädchen namens Piumi kennengelernt, das am Compassion-Patenschaftsprogramm teilnimmt. „Sie hat die Vision, Unternehmerin zu werden, und stellt schon selbst mit einer Freundin Kleidungsstücke her. Wir haben sie eingeladen, selbst einen Workshop zu leiten.“ Piumi hatte bislang nicht die Möglichkeit, selbst einen Workshop zu leiten, doch sie hat es souverän gemacht. Sie zeigte den anderen Kindern und Jugendlichen, worauf es beim Schneidern ankommt. „Es hat mich berührt, dass Piumi von Compassions Anfängen im Land mit dabei war und unterstützt wurde. Ich habe gemerkt, dass sie eine ganz andere Denkweise hat und versucht, ihr Leben selbst zu entwickeln und zu gestalten.“ Das ist auch bei den Müttern im Mutter-Kind-Programm zu sehen. Manche Frauen haben dadurch angefangen, bereits unternehmerisch zu denken. „Ich finde es beeindruckend, wie Mütter durch das Mutter-Kind-Programm wieder Hoffnung schöpfen und erkennen, dass sie an der Zukunft ihrer Kinder positiv mitwirken. Die Frauen werden durch das Programm gestärkt und haben Menschen wie Renuka an ihrer Seite, die sie dabei unterstützen, die Herausforderungen zu überwinden und in ihrer Persönlichkeit zu wachsen.“ 

alt="Piumi beim Nähen, Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Renuka ist Mitarbeiterin des Mutter-Kind-Programms und begleitet die Mütter. „Mein Wunsch ist, dass wir ihnen und ihren Familien zu einem besseren Leben verhelfen. Ich möchte, dass jede Familie glücklich ist. Dafür setze ich mich ein.“ Besonders wichtig ist ihr, eine Umgebung zu schaffen, in der die Familien in Einheit zusammenleben. Sie ist selbst Mutter von zwei Söhnen und kennt die Bedürfnisse und Schwierigkeiten. „Dieselben Herausforderungen und Kämpfe, die ich als Mutter empfinde, spüren auch die Mütter, mit denen ich arbeite. Ich möchte sie aus diesen Kämpfen herausführen, denn ich verstehe ihr Leid.“ Aus diesem Feingefühl heraus kann sie eine gute Beziehung zu den Müttern aufbauen. „Indem ich mich regelmäßig mit den Frauen treffe, fangen sie an zu erzählen, was ihnen auf dem Herzen liegt. Ich ermutige sie, nicht aufzugeben, nicht negativ zu denken, sondern den Kopf hochzuhalten.“ 

alt="Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Schweizer Künstler Stefan Kunz beim Zeichnen

Neben dem persönlichen Kontakt unterstützt das Mutter-Kind-Programm die Frauen und Familien praktisch. „Sie haben uns Hühner gegeben und stellen uns regelmäßig ein Lebensmittelpaket bereit. Dadurch sparen wir das Geld, was wir für Lebensmittel ausgegeben hätten. Wir können es für die Zukunft unserer Familie nutzen“, erzählt Apsara. „Durch das Programm habe ich gelernt, wie ich mich um meine Kinder kümmern und wie ich sie schützen kann.“ In Schulungen lernen die Frauen beispielsweise mehr über Kindererziehung, eine gesunde Lebensweise oder erhalten Unterstützung bei der Einkommensgewinnung. „Das Wissen, das sie mir vermitteln, ist hilfreich für unser Familienleben.“ Sie hat eine enorme Entwicklung gemacht und sagt selbst: „Seit ich an dem Programm teilnehme, bin ich zu 100 Prozent an einem besseren Ort.“
Die Herausforderungen, die Frauen in ihrem Alltag erleben, sind enorm. „Wir können uns nicht vorstellen, wie es ist, kaum Mittel zu haben, um etwas anzubauen oder für den Lebensunterhalt zu sorgen“, erzählt Yasemin. „Es ist beeindruckend, mit was für einer Demut, Liebe und Kraft die Frauen in der Community mit anpacken und immer noch ein Lächeln im Gesicht haben.“ Die Workshops haben den Frauen und Jugendlichen gutgetan. Viele wollten nicht mehr aufhören. Ihr Feedback: Endlich kann ich mal ankommen. Endlich kann ich mal alles vergessen und einfach ich selbst sein! 

Apsaras Tag beginnt früh morgens um 04:30 Uhr. Sie steht auf, um den Tee für ihre Familie vorzubereiten. Nach der gemeinsamen Teezeit mit der Familie beginnt sie zu kochen. „Wir haben keinen Wasseranschluss, weil wir uns keinen leisten können. Also holen wir Wasser aus dem See für die Haushaltsarbeit“, erzählt Apsara. Ihr Mann arbeitet als Tagelöhner. Gemeinsam haben sie zwei Söhne. „Wir haben viele Herausforderungen, besonders wirtschaftliche Probleme. Lebensmittel sind sehr teuer.“ Fast 26 Prozent der Menschen in Sri Lanka lebten 2023 unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Viele Haushalte kämpfen mit den hohen Preisen, Einkommensverlusten und müssen Schulden aufnehmen, um sich versorgen zu können.¹

alt="Apsara nimmt am Mutter Kind Programm teil, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Apsara nimmt am Mutter Kind Programm teil

Apsara sorgt sich um die Zukunft ihrer Kinder: „Ich bin ihre Mutter. Ich hoffe, dass sie zu guten Menschen heranwachsen und nicht an schlechte Einflüsse geraten, wie Drogen. Das ist meine Hoffnung, dass sie einen guten Job bekommen und es zu etwas bringen. Das ist mein Traum.“ Ende August nimmt sie mit anderen Frauen, die Teil des Mutter-Kind-Programms von Compassion sind, an einem Kreativworkshop teil. Yasemin und Tom Lupo von ART HELPS sind mit Creative-Lettering-Künstler Stefan Kunz vor Ort. Die Workshops sollen durch Kunst und Kreativität neue Perspektiven eröffnen und Hoffnung in das Leben der Frauen bringen. Zusätzlich entsteht unter der Anleitung von Stefan Kunz ein großes Wandbild – die Hope Wall –, das symbolisch die Hoffnung für die Mütter und ihre Kinder darstellt. 

alt="Apsara nimmt am Mutter Kind Programm teil, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

„Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, ihnen zu zeigen, dass sie mehr sind als nur Mutter oder Ehefrau. Es ist wichtig, dass sie merken, dass sie selbst eine Person sind. Sie müssen so oft einstecken, sie haben so viel ertragen“, so Yasemin. In den Workshops wollen sie einen Raum schaffen, in dem die Kreativität der Frauen geweckt und ihr kreatives Denken gefördert wird. Gemeinsam überlegen sie, welche Vision sie für das Leben ihrer Kinder haben und wie sie selbst dazu beitragen können. „Sie sollen erkennen, dass sie wertvoll sind und wie wichtig es ist, dass sie für ihre Kinder da sind, mit dem, was ihnen zur Verfügung steht.“ 

alt="Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Yasemin Lupo von ART HELPS beim Workshop

Tom Lupo von ART HELPS gibt zu bedenken: „Viele Menschen verbinden mit Kreativität Zeichnen, Malen oder Musik machen. Doch das ist nicht alles, was Kreativität leistet. Kreativität ist eine Form von Intelligenz, die in jedem von uns angelegt ist. Jeder Mensch kann Kreativität nutzen, auch im Alltag. Wenn wir vor Schwierigkeiten stehen, brauchen wir Kreativität, um Lösungen zu finden.“ 

alt="Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Tom Lupo ist der Überzeugung, dass Kreativität überall zu entdecken ist. „Oft ist das Problem, dass sich Menschen dessen gar nicht bewusst sind oder nicht wissen, welches Potenzial sie in sich tragen.“ Im ART HELPS-Workshop kommen deshalb verschiedene Kreativtechniken und Experimente zum Einsatz. So wurden zum Beispiel Selbstporträts gezeichnet. „Plötzlich entdecken die Teilnehmerinnen, was sie hervorbringen und selbst schaffen können. Sie erkennen, dass sie in ihrer Situation nicht passiv bleiben müssen, sondern eingreifen können, Dingen eine Form oder Farbe geben können.“ Dabei sind Fehler nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. „Ich ermutige Menschen ganz oft, Fehler zu machen, wenn es um kreatives Gestalten geht, weil dadurch neue Dinge entstehen, die nicht geplant waren. Das überrascht die Teilnehmer der Workshops. Und sie verlieren ihre Angst und lernen ein wichtiges Grundprinzip kennen: Sie können ihr Leben in die Hand nehmen, die Zukunft gestalten. Es muss nicht alles so bleiben, wie es ist.“ 

alt="Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Tom Lupo von ART HELPS beim Workshop

Die Lebensumstände der Mütter sind herausfordernd. Es fehlt ihnen an finanziellen Ressourcen, um für lebensnotwendige Dinge, pränatale Beratung oder medizinische Versorgung aufzukommen. Die mangelnde Perspektive führt zu tiefer Hoffnungslosigkeit – auch bei Apsara: „Mein ältester Sohn kommt ständig und erzählt mir: ‚Amma (Mutter), kannst du mir ein Haus bauen wie das unserer Verwandten? Meine Verwandten haben Häuser, aber ich habe keins.‘ Das ist eine echte Herausforderung für mich und meinen Mann. Mein Sohn sagt: ‚Wir haben keine Küche, Ammi (Mama), lass uns dieses Haus abreißen und ein neues Haus bauen.‘“ Sie hat Tränen in den Augen, ihre Stimme bricht. „Wenn ich irgendwoher Geld bekomme, gebe ich es nicht für mich aus, sondern für meine Familie. Ich brauche keine schönen Kleider oder besonderes Essen. Ich will nur meine Kinder großziehen und ihnen helfen, ihre Herausforderungen zu überwinden.“ 

alt="Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Einen kurzen Moment den Alltag und die Sorgen hinter sich lassen. Das wollen Yasemin, Tom und Stefan mit ihrem Besuch im Kinderzentrum ermöglichen. Denn die gemeinnützige Organisation ART HELPS versteht Kunst und Kreativität als „zweite Hilfe“. Kreativität bedeutet auch, mit den eigenen Gedanken zu spielen, Dinge auszuprobieren und auf neue Ideen zu kommen. Menschen in schwierigen Lebenssituationen fehlt es oft an Hoffnung, aber die ist total wichtig. „Hoffnung heißt nicht unbedingt, dass alles positiv verläuft und die Umstände perfekt sind, sondern eher, wie man in seinem Inneren Frieden schließt und Hoffnung auch intrinsisch entwickeln kann“, so Yasemin. 

alt="Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

So liegt es nahe, dass Hoffnung sich thematisch durch die Workshops zog und unter der Anleitung des Schweizer Künstlers Stefan Kunz die Hope Wall entstand. „Sie soll ein Zeichen der Hoffnung sein, dass die Frauen nicht vergessen sind, dass sie schon viel erreicht haben. Nicht nur für sich selbst, sondern für ihre Kinder und ihre Familien“, erzählt Yasemin. Tom fügt hinzu: „Es ist toll, dass die Hope Wall etwas ist, das bleibt. Die Frauen und Jugendlichen aus dem Compassion-Programm sind am Entstehungsprozess des Artworks beteiligt. Gemeinsam werden wir am Ende etwas Großes geschaffen haben. Das Wort Hoffnung brennt sich dann anders ein. Sie werden es immer sehen, wenn sie hier vorbeilaufen. Sie werden sich an die Zeit erinnern, die wir gemeinsam hatten, und ich hoffe, dass es in ihnen diese Hoffnung freisetzt.“ Die Hope Wall erstreckt sich über eine 10 x 3 Meter große Wand. Auch Stefan Kunz ist der Überzeugung: Wo Hoffnung ist, da ist Leben. Die Hope Wall darf für die Frauen jeden Tag eine Erinnerung sein, dass es Perspektiven für sie und ihre Kinder gibt. 

alt="Piumi beim Nähen, Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Piumi beim Nähen

Yasemin Lupo hat die Arbeit von Compassion in einem neuen Licht kennengelernt. Eine Begegnung hat sie in ihrer Zeit besonders bewegt. Bei einem Hausbesuch haben sie ein junges Mädchen namens Piumi kennengelernt, das am Compassion-Patenschaftsprogramm teilnimmt. „Sie hat die Vision, Unternehmerin zu werden, und stellt schon selbst mit einer Freundin Kleidungsstücke her. Wir haben sie eingeladen, selbst einen Workshop zu leiten.“ Piumi hatte bislang nicht die Möglichkeit, selbst einen Workshop zu leiten, doch sie hat es souverän gemacht. Sie zeigte den anderen Kindern und Jugendlichen, worauf es beim Schneidern ankommt. „Es hat mich berührt, dass Piumi von Compassions Anfängen im Land mit dabei war und unterstützt wurde. Ich habe gemerkt, dass sie eine ganz andere Denkweise hat und versucht, ihr Leben selbst zu entwickeln und zu gestalten.“ Das ist auch bei den Müttern im Mutter-Kind-Programm zu sehen. Manche Frauen haben dadurch angefangen, bereits unternehmerisch zu denken. „Ich finde es beeindruckend, wie Mütter durch das Mutter-Kind-Programm wieder Hoffnung schöpfen und erkennen, dass sie an der Zukunft ihrer Kinder positiv mitwirken. Die Frauen werden durch das Programm gestärkt und haben Menschen wie Renuka an ihrer Seite, die sie dabei unterstützen, die Herausforderungen zu überwinden und in ihrer Persönlichkeit zu wachsen.“ 

alt="Piumi beim Nähen, Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Renuka ist Mitarbeiterin des Mutter-Kind-Programms und begleitet die Mütter. „Mein Wunsch ist, dass wir ihnen und ihren Familien zu einem besseren Leben verhelfen. Ich möchte, dass jede Familie glücklich ist. Dafür setze ich mich ein.“ Besonders wichtig ist ihr, eine Umgebung zu schaffen, in der die Familien in Einheit zusammenleben. Sie ist selbst Mutter von zwei Söhnen und kennt die Bedürfnisse und Schwierigkeiten. „Dieselben Herausforderungen und Kämpfe, die ich als Mutter empfinde, spüren auch die Mütter, mit denen ich arbeite. Ich möchte sie aus diesen Kämpfen herausführen, denn ich verstehe ihr Leid.“ Aus diesem Feingefühl heraus kann sie eine gute Beziehung zu den Müttern aufbauen. „Indem ich mich regelmäßig mit den Frauen treffe, fangen sie an zu erzählen, was ihnen auf dem Herzen liegt. Ich ermutige sie, nicht aufzugeben, nicht negativ zu denken, sondern den Kopf hochzuhalten.“ 

alt="Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Schweizer Künstler Stefan Kunz beim Zeichnen

Neben dem persönlichen Kontakt unterstützt das Mutter-Kind-Programm die Frauen und Familien praktisch. „Sie haben uns Hühner gegeben und stellen uns regelmäßig ein Lebensmittelpaket bereit. Dadurch sparen wir das Geld, was wir für Lebensmittel ausgegeben hätten. Wir können es für die Zukunft unserer Familie nutzen“, erzählt Apsara. „Durch das Programm habe ich gelernt, wie ich mich um meine Kinder kümmern und wie ich sie schützen kann.“ In Schulungen lernen die Frauen beispielsweise mehr über Kindererziehung, eine gesunde Lebensweise oder erhalten Unterstützung bei der Einkommensgewinnung. „Das Wissen, das sie mir vermitteln, ist hilfreich für unser Familienleben.“ Sie hat eine enorme Entwicklung gemacht und sagt selbst: „Seit ich an dem Programm teilnehme, bin ich zu 100 Prozent an einem besseren Ort.“
Die Herausforderungen, die Frauen in ihrem Alltag erleben, sind enorm. „Wir können uns nicht vorstellen, wie es ist, kaum Mittel zu haben, um etwas anzubauen oder für den Lebensunterhalt zu sorgen“, erzählt Yasemin. „Es ist beeindruckend, mit was für einer Demut, Liebe und Kraft die Frauen in der Community mit anpacken und immer noch ein Lächeln im Gesicht haben.“ Die Workshops haben den Frauen und Jugendlichen gutgetan. Viele wollten nicht mehr aufhören. Ihr Feedback: Endlich kann ich mal ankommen. Endlich kann ich mal alles vergessen und einfach ich selbst sein! 

Apsaras Tag beginnt früh morgens um 04:30 Uhr. Sie steht auf, um den Tee für ihre Familie vorzubereiten. Nach der gemeinsamen Teezeit mit der Familie beginnt sie zu kochen. „Wir haben keinen Wasseranschluss, weil wir uns keinen leisten können. Also holen wir Wasser aus dem See für die Haushaltsarbeit“, erzählt Apsara. Ihr Mann arbeitet als Tagelöhner. Gemeinsam haben sie zwei Söhne. „Wir haben viele Herausforderungen, besonders wirtschaftliche Probleme. Lebensmittel sind sehr teuer.“ Fast 26 Prozent der Menschen in Sri Lanka lebten 2023 unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Viele Haushalte kämpfen mit den hohen Preisen, Einkommensverlusten und müssen Schulden aufnehmen, um sich versorgen zu können.¹

alt="Apsara nimmt am Mutter Kind Programm teil, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Apsara nimmt am Mutter Kind Programm teil

Apsara sorgt sich um die Zukunft ihrer Kinder: „Ich bin ihre Mutter. Ich hoffe, dass sie zu guten Menschen heranwachsen und nicht an schlechte Einflüsse geraten, wie Drogen. Das ist meine Hoffnung, dass sie einen guten Job bekommen und es zu etwas bringen. Das ist mein Traum.“ Ende August nimmt sie mit anderen Frauen, die Teil des Mutter-Kind-Programms von Compassion sind, an einem Kreativworkshop teil. Yasemin und Tom Lupo von ART HELPS sind mit Creative-Lettering-Künstler Stefan Kunz vor Ort. Die Workshops sollen durch Kunst und Kreativität neue Perspektiven eröffnen und Hoffnung in das Leben der Frauen bringen. Zusätzlich entsteht unter der Anleitung von Stefan Kunz ein großes Wandbild – die Hope Wall –, das symbolisch die Hoffnung für die Mütter und ihre Kinder darstellt. 

alt="Apsara nimmt am Mutter Kind Programm teil, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

„Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, ihnen zu zeigen, dass sie mehr sind als nur Mutter oder Ehefrau. Es ist wichtig, dass sie merken, dass sie selbst eine Person sind. Sie müssen so oft einstecken, sie haben so viel ertragen“, so Yasemin. In den Workshops wollen sie einen Raum schaffen, in dem die Kreativität der Frauen geweckt und ihr kreatives Denken gefördert wird. Gemeinsam überlegen sie, welche Vision sie für das Leben ihrer Kinder haben und wie sie selbst dazu beitragen können. „Sie sollen erkennen, dass sie wertvoll sind und wie wichtig es ist, dass sie für ihre Kinder da sind, mit dem, was ihnen zur Verfügung steht.“ 

alt="Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Yasemin Lupo von ART HELPS beim Workshop

Tom Lupo von ART HELPS gibt zu bedenken: „Viele Menschen verbinden mit Kreativität Zeichnen, Malen oder Musik machen. Doch das ist nicht alles, was Kreativität leistet. Kreativität ist eine Form von Intelligenz, die in jedem von uns angelegt ist. Jeder Mensch kann Kreativität nutzen, auch im Alltag. Wenn wir vor Schwierigkeiten stehen, brauchen wir Kreativität, um Lösungen zu finden.“ 

alt="Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Tom Lupo ist der Überzeugung, dass Kreativität überall zu entdecken ist. „Oft ist das Problem, dass sich Menschen dessen gar nicht bewusst sind oder nicht wissen, welches Potenzial sie in sich tragen.“ Im ART HELPS-Workshop kommen deshalb verschiedene Kreativtechniken und Experimente zum Einsatz. So wurden zum Beispiel Selbstporträts gezeichnet. „Plötzlich entdecken die Teilnehmerinnen, was sie hervorbringen und selbst schaffen können. Sie erkennen, dass sie in ihrer Situation nicht passiv bleiben müssen, sondern eingreifen können, Dingen eine Form oder Farbe geben können.“ Dabei sind Fehler nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. „Ich ermutige Menschen ganz oft, Fehler zu machen, wenn es um kreatives Gestalten geht, weil dadurch neue Dinge entstehen, die nicht geplant waren. Das überrascht die Teilnehmer der Workshops. Und sie verlieren ihre Angst und lernen ein wichtiges Grundprinzip kennen: Sie können ihr Leben in die Hand nehmen, die Zukunft gestalten. Es muss nicht alles so bleiben, wie es ist.“ 

alt="Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Tom Lupo von ART HELPS beim Workshop

Die Lebensumstände der Mütter sind herausfordernd. Es fehlt ihnen an finanziellen Ressourcen, um für lebensnotwendige Dinge, pränatale Beratung oder medizinische Versorgung aufzukommen. Die mangelnde Perspektive führt zu tiefer Hoffnungslosigkeit – auch bei Apsara: „Mein ältester Sohn kommt ständig und erzählt mir: ‚Amma (Mutter), kannst du mir ein Haus bauen wie das unserer Verwandten? Meine Verwandten haben Häuser, aber ich habe keins.‘ Das ist eine echte Herausforderung für mich und meinen Mann. Mein Sohn sagt: ‚Wir haben keine Küche, Ammi (Mama), lass uns dieses Haus abreißen und ein neues Haus bauen.‘“ Sie hat Tränen in den Augen, ihre Stimme bricht. „Wenn ich irgendwoher Geld bekomme, gebe ich es nicht für mich aus, sondern für meine Familie. Ich brauche keine schönen Kleider oder besonderes Essen. Ich will nur meine Kinder großziehen und ihnen helfen, ihre Herausforderungen zu überwinden.“ 

alt="Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Einen kurzen Moment den Alltag und die Sorgen hinter sich lassen. Das wollen Yasemin, Tom und Stefan mit ihrem Besuch im Kinderzentrum ermöglichen. Denn die gemeinnützige Organisation ART HELPS versteht Kunst und Kreativität als „zweite Hilfe“. Kreativität bedeutet auch, mit den eigenen Gedanken zu spielen, Dinge auszuprobieren und auf neue Ideen zu kommen. Menschen in schwierigen Lebenssituationen fehlt es oft an Hoffnung, aber die ist total wichtig. „Hoffnung heißt nicht unbedingt, dass alles positiv verläuft und die Umstände perfekt sind, sondern eher, wie man in seinem Inneren Frieden schließt und Hoffnung auch intrinsisch entwickeln kann“, so Yasemin. 

alt="Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

So liegt es nahe, dass Hoffnung sich thematisch durch die Workshops zog und unter der Anleitung des Schweizer Künstlers Stefan Kunz die Hope Wall entstand. „Sie soll ein Zeichen der Hoffnung sein, dass die Frauen nicht vergessen sind, dass sie schon viel erreicht haben. Nicht nur für sich selbst, sondern für ihre Kinder und ihre Familien“, erzählt Yasemin. Tom fügt hinzu: „Es ist toll, dass die Hope Wall etwas ist, das bleibt. Die Frauen und Jugendlichen aus dem Compassion-Programm sind am Entstehungsprozess des Artworks beteiligt. Gemeinsam werden wir am Ende etwas Großes geschaffen haben. Das Wort Hoffnung brennt sich dann anders ein. Sie werden es immer sehen, wenn sie hier vorbeilaufen. Sie werden sich an die Zeit erinnern, die wir gemeinsam hatten, und ich hoffe, dass es in ihnen diese Hoffnung freisetzt.“ Die Hope Wall erstreckt sich über eine 10 x 3 Meter große Wand. Auch Stefan Kunz ist der Überzeugung: Wo Hoffnung ist, da ist Leben. Die Hope Wall darf für die Frauen jeden Tag eine Erinnerung sein, dass es Perspektiven für sie und ihre Kinder gibt. 

alt="Piumi beim Nähen, Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Piumi beim Nähen

Yasemin Lupo hat die Arbeit von Compassion in einem neuen Licht kennengelernt. Eine Begegnung hat sie in ihrer Zeit besonders bewegt. Bei einem Hausbesuch haben sie ein junges Mädchen namens Piumi kennengelernt, das am Compassion-Patenschaftsprogramm teilnimmt. „Sie hat die Vision, Unternehmerin zu werden, und stellt schon selbst mit einer Freundin Kleidungsstücke her. Wir haben sie eingeladen, selbst einen Workshop zu leiten.“ Piumi hatte bislang nicht die Möglichkeit, selbst einen Workshop zu leiten, doch sie hat es souverän gemacht. Sie zeigte den anderen Kindern und Jugendlichen, worauf es beim Schneidern ankommt. „Es hat mich berührt, dass Piumi von Compassions Anfängen im Land mit dabei war und unterstützt wurde. Ich habe gemerkt, dass sie eine ganz andere Denkweise hat und versucht, ihr Leben selbst zu entwickeln und zu gestalten.“ Das ist auch bei den Müttern im Mutter-Kind-Programm zu sehen. Manche Frauen haben dadurch angefangen, bereits unternehmerisch zu denken. „Ich finde es beeindruckend, wie Mütter durch das Mutter-Kind-Programm wieder Hoffnung schöpfen und erkennen, dass sie an der Zukunft ihrer Kinder positiv mitwirken. Die Frauen werden durch das Programm gestärkt und haben Menschen wie Renuka an ihrer Seite, die sie dabei unterstützen, die Herausforderungen zu überwinden und in ihrer Persönlichkeit zu wachsen.“ 

alt="Piumi beim Nähen, Workshop Kreative Kunst, Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Renuka ist Mitarbeiterin des Mutter-Kind-Programms und begleitet die Mütter. „Mein Wunsch ist, dass wir ihnen und ihren Familien zu einem besseren Leben verhelfen. Ich möchte, dass jede Familie glücklich ist. Dafür setze ich mich ein.“ Besonders wichtig ist ihr, eine Umgebung zu schaffen, in der die Familien in Einheit zusammenleben. Sie ist selbst Mutter von zwei Söhnen und kennt die Bedürfnisse und Schwierigkeiten. „Dieselben Herausforderungen und Kämpfe, die ich als Mutter empfinde, spüren auch die Mütter, mit denen ich arbeite. Ich möchte sie aus diesen Kämpfen herausführen, denn ich verstehe ihr Leid.“ Aus diesem Feingefühl heraus kann sie eine gute Beziehung zu den Müttern aufbauen. „Indem ich mich regelmäßig mit den Frauen treffe, fangen sie an zu erzählen, was ihnen auf dem Herzen liegt. Ich ermutige sie, nicht aufzugeben, nicht negativ zu denken, sondern den Kopf hochzuhalten.“ 

alt="Stefan Kunz und ART Helps mit Yasemin Lupo und Tom Lupo beim Compassion Deutschland Workshop in Sri Lanka, Kreativ Workshop zum Mutter Kind Programm in Sri Lanka, Farbenfroh und Freude, Hoffnungs Wand, Hope Wall, ArtHelps, Stefan Kunz, Lettering, Kunst, Compassion Deutschland"

Schweizer Künstler Stefan Kunz beim Zeichnen

Neben dem persönlichen Kontakt unterstützt das Mutter-Kind-Programm die Frauen und Familien praktisch. „Sie haben uns Hühner gegeben und stellen uns regelmäßig ein Lebensmittelpaket bereit. Dadurch sparen wir das Geld, was wir für Lebensmittel ausgegeben hätten. Wir können es für die Zukunft unserer Familie nutzen“, erzählt Apsara. „Durch das Programm habe ich gelernt, wie ich mich um meine Kinder kümmern und wie ich sie schützen kann.“ In Schulungen lernen die Frauen beispielsweise mehr über Kindererziehung, eine gesunde Lebensweise oder erhalten Unterstützung bei der Einkommensgewinnung. „Das Wissen, das sie mir vermitteln, ist hilfreich für unser Familienleben.“ Sie hat eine enorme Entwicklung gemacht und sagt selbst: „Seit ich an dem Programm teilnehme, bin ich zu 100 Prozent an einem besseren Ort.“
Die Herausforderungen, die Frauen in ihrem Alltag erleben, sind enorm. „Wir können uns nicht vorstellen, wie es ist, kaum Mittel zu haben, um etwas anzubauen oder für den Lebensunterhalt zu sorgen“, erzählt Yasemin. „Es ist beeindruckend, mit was für einer Demut, Liebe und Kraft die Frauen in der Community mit anpacken und immer noch ein Lächeln im Gesicht haben.“ Die Workshops haben den Frauen und Jugendlichen gutgetan. Viele wollten nicht mehr aufhören. Ihr Feedback: Endlich kann ich mal ankommen. Endlich kann ich mal alles vergessen und einfach ich selbst sein!