Wusstest du, dass etwas etwa ein Fünftel aller jährlich produzierten Lebensmittel verschwendet wird oder verloren geht, bevor sie konsumiert werden? Das sind etwa eine Milliarde Mahlzeiten pro Tag.³ Für Millionen Menschen in sogenannten Entwicklungsländern geschieht dies während der Erntezeit. Schlechte Lagerbedingungen können beispielsweise dazu führen, dass die Ernte verdirbt.  

Auch fehlende Ressourcen, Technologien oder finanzielle Mittel können dazu beitragen, dass die Ernte bereits auf den Feldern verrottet. Der Ernte kann nicht mehr auf dem Markt verkauft werden, und das mindert das Einkommen; es fehlt aber auch für den eigenen Verzehr. Darüber hinaus zählen Konflikte, extreme Wetterbedingungen, wirtschaftliche Gründe oder Vertreibung zu den Hauptursachen für globalen Hunger. Insgesamt 309 Millionen Menschen sind von akutem Hunger betroffen sind. Das bedeutet, dass sie keinen ständigen Zugang zu ausreichend nährstoffreichen Lebensmitteln haben.⁴ 

Benoit kennt den ungebetenen „Gast“: Hunger. Er ging oft mit leerem Magen in die Schule. Schon am Vorabend hatte er nichts gegessen, weil es zu Hause nichts gab. Eigentlich freute er sich auf den Unterricht, aber konnte sich kaum auf das Lernen konzentrieren, weil so großen Hunger hatte. „Manchmal hatten wir nichts zu essen. Ich aß dann nur eine Stück Brot, das mein Vater gekauft hatte. Ein Becher Wasser war mein Nachtisch“, erinnert sich Benoit.  

Eines von vier Kindern unter fünf Jahren weltweit ist von extremer Ernährungsarmut betroffen ist. Das sind rund 181 Millionen Kinder weltweit. Es fehlt ihnen an nährstoffreichen Lebensmitteln, die sie für eine gesunde Entwicklung benötigen. Besonders in Südasien und in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara leben mehr als 68 Prozent der 181 Millionen Kinder in schwerer Ernährungsarmut.⁵ Die globale Lebensmittelkrise, Konflikte und extreme Wetterlagen verschärfen die Situation. Das erhöht das Risiko, dass Kinder an Unterernährung leiden. Hunger und Mangelernährung sind besonders für Kinder eine Gefahr. Denn ihre Folgen wirken sich auf alle Lebensbereiche aus, oft sind sie auch im Erwachsenenalter zu spüren.  

Die Auswirkungen unterscheiden sich von Land zu Land. Die UN-Liste „Hunger Hotspots“ hat bis Oktober 2024 18 Länder ausgemacht, die besonders stark von Ernährungsunsicherheit betroffen sein werden. Darunter auch Länder, in denen Compassion vor Ort tätig ist, wie zum Beispiel Äthiopien, Haiti oder Burkina Faso.⁶ 

In Äthiopien sind nach FAO-Schätzungen zwischen 20 und 22 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit im Jahr 2024 betroffen.⁷ Konflikte, extreme Wetterbedingungen und Inflation zählen zu den Hauptursachen für die Ernährungsunsicherheit im Land. Über 5 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind laut UNICEF von Wachstumsverzögerung aufgrund von Unterernährung betroffen.⁸  

Auch die Situation in Burkina Faso ist durch Konflikte und Handelsunterbrechungen weiterhin angespannt. Etwa 2,7 Millionen Menschen leiden unter akutem Hunger und 2 Millionen Menschen wurden durch die Konflikte innerhalb des Landes vertrieben.⁹ 21,6 Prozent der Kinder im Alter von 6 bis 59 Monaten leiden unter chronischer Unterernährung.¹⁰

Haiti sieht sich weiterhin mit einer großen humanitären Krise konfrontiert. Fast die Hälfte der Bevölkerung leidet schwer unter akuter Ernährungsunsicherheit. Einer der Hauptfaktoren ist die anhaltende Bandengewalt. Das wirkt sich auch auf die Verteilung von Lebensmitteln aus. Darüber hinaus haben viele Landwirte Schwierigkeiten, ihre lokalen Erzeugnisse zu verkaufen. Aufgrund der Sicherheitslage kämpft das Land außerdem mit Inflation und steigenden Lebensmittelpreisen.¹¹ Fast eines von vier Kindern auf Haiti ist chronisch unterernährt.¹² 

Hunger und Mangelernährung bedrohen besonders das Leben und die Zukunft von Kindern. Das Sterberisiko bei unterernährten Kindern ist bis zu 12-mal höher als bei gesunden Kindern. Die lokalen Partnerkirchen von Compassion unterstützen bereits jetzt Kinder und Familien, die täglich nicht wissen, ob und wieviel sie zu essen haben, damit die Menschen in der Umgebung die notwendige Unterstützung erhalten.  

Benoits Vater erinnert sich an den Tag, an dem die Mitarbeiter der lokalen Compassion-Partnerkirche mit einem Lebensmittelpaket am Haus seiner Familie ankamen. „Ich war überglücklich, als Salamata uns Mais, Speiseöl und Spaghetti brachte. Die Sorgen hatten erstmal ein Ende, denn sie brachten dann regelmäßig Lebensmittelpakete.“  

Der ergänzende Hilfsfonds „Lebensmittelhilfe“ dient dazu, Kinder und Familien über die Patenschaft hinaus zu unterstützen, zum Beispiel durch die Bereitstellung von Lebensmittelpaketen, Schulungen zur Einkommensgewinnung oder finanzielle Unterstützung. 

Mit einer Spende für die Lebensmittelhilfe trägst du dazu bei, dass Kinder und Familien durch schnelle, effektive und nachhaltige Maßnahmen umfassend unterstützt werden.  

Stell dich an die Seite von Familien in Not. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnerkirchen können wir den Hunger bekämpfen.