„Ich litt auch an einem Gehirntumor, der drei OPs nach sich zog. Meine Frau Benoits Mutter, verließ mich in dieser Zeit, weil sie dachte, dass ich es nicht überleben würde“, sagt Jean Bonheur traurig.  

Früher war er als Verkäufer tätig, meist handelte er mit Computern und Druckern. Für seine Arbeit musste er viel pendeln. Sein gesundheitlicher Zustand nach dem Unfall machte das deutlich schwieriger. Weiterer Druck kam in sein Leben, weil er der Alleinverdiener der Familie war. Die Unterstützung des Compassion-Kinderzentrums war für ihn ein Lichtblick, denn sein Sohn Benoit nahm dort am Patenschaftsprogramm teil. Sie übernahmen sogar die Arztkosten, als Jean Bonheur das Krankenhaus verlassen konnte. „Ich bin Gott dankbar, dass Compassion unterstützt. Ohne sie hätte ich die hohen OP-Kosten nie bezahlen können. Dank ihrer Großzügigkeit bin ich am Leben.“ 

Die Fürsorge der Kirche hat Spurten bei Jean Bonheurs hinterlassen. Im Glauben fand er neue Kraft. Allmählich schöpfte er wieder Hoffnung. Er hat wieder geheiratet – Amelie, die eine starke Stütze für ihn und Benoit wurde. 

Das Kinderzentrum – ein starker Fels 

Millionen Kindern und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien aus Burkina Faso – wie Benoit – sind von der bitteren Realität des Hungers und der Mangelernährung betroffen. 2,7 Millionen Menschen sind laut Welternährungsprogramm im Land von akutem Hunger betroffen.i 

Die Auswirkungen der globalen Lebensmittelkrise auf die Familien sind unvorstellbar und unermesslich. Das Land sieht sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, z. B, die anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, Dürre, Inflation und Unsicherheit.  

Als Reaktion auf die Lebensmittelkrise wurden aus einem ergänzenden Hilfsfond Gelder zur Verfügung gestellt, um der Not von den Familien zu begegnen. Benoits Familie erinnert sich an den Tag, am dem die Compassion-Mitarbeiter mit Lebensmittelpaketen am Haus der Familie ankamen. Für sie war es ein Wunder Gottes.  

„Ich war überglücklich, als Salamata 100 Kilogramm Mais, Speiseöl und Spaghetti brachte. Die Sorgen hatten erstmal ein Ende, denn sie brachten mir regelmäßig Lebensmittelpakete“, sagte Jean Bonheur. Benoit konnte sich sicher sein, dass die Mitarbeiter des Kinderzentrum für ihn da sein würden.  

„Das Kinderzentrum ist wie ein starker Fels. Compassion ist der starke Fels in der Brandung, der uns trotz der Probleme unterstützt“, sagt Benoit.  

Die ergänzenden Hilfsfonds dienen dazu, die Kinder und Familien über die Patenschaft hinaus zu unterstützen und damit stärken zu können, zum Beispiel durch die Bereitstellung von Lebensmittelpakten, Schulungen zur Einkommensgewinnung oder finanzielle Unterstützung.  

Amelie, Benoits Stiefmutter, erhielt durch das Kinderzentrum Unterstützung, um ihre Weberei auszubauen und das Einkommen der Familie zu erhöhen. „Ich habe gelernt, Stoffe zu weben, aber ich brauche das Material, um mein Geschäft zu starten. Das Kinderzentrum unterstützte mich mit 80 US-Dollar, dich ich für den Kauf von Garn verwendete. Meine Weberei läuft jetzt gut, und ich kann zum Lebensunterhalt meiner Familie beitragen“, erzählt Amelie. Das Kinderzentrum unterstützt bewusst die Familien der Kinder, die entschlossen sind, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen und ihre Familien vor Ernährungsunsicherheit zu schützen.  

„Ich möchte die Lebensbedingungen meiner Familie verändern“ 

„Ich bin glücklich, dass ich jetzt jeden Tag zu essen habe. Ich habe keine Angst mehr, ohne etwas zu essen in die Schule gehen muss. Möge Gott alle segnen, die Compassion unterstützen“, sagt Benoit fröhlich.  

Für die meisten Familien in Burkina Faso ist es ein Luxus, sich zwei Mahlzeiten am Tag leisten zu können. Wenn ein Kind hungrig ist, fällt das Lernen schwerer. Ein weiteres Sprichwort besagt, ein leerer Magen hat keine Ohren.  

Obwohl Benoit im letzten Jahr seine Schulprüfungen nicht bestanden hat, ist er jetzt im vierten Jahr der High School erfolgreich. Der 17-Jährige ist fest entschlossen, für sich und seine Familie eine bessere Zukunft zu schaffen. „Ich möchte die Bedingungen für meine Familie verändern und möchte auch etwas für mein Land tun, in dem ich Offizier werde. Mein Wunsch ist es, die Schwachen zu verteidigen und die Nation zu beschützen.“  

Jean Bonheur glaubt, dass Gott seine Hand über Benoit hält. „Gott hat Benoit dazu gebraucht, um mich bei meiner Genesung zu unterstützen. Sie unterstützen uns weiterhin mit Lebensmitteln. Mit fehlen die Worte, aber ich bin sehr dankbar für all die Menschen, die uns im Kinderzentrum und durch Compassion unterstützen“, sagt Jean Bonheur.  

Nach einem langen Tag des Webens und der Hausarbeit findet Amelie Freude an der Zubereitung eines lokalen Gerichts namens Sagabo, das aus Maismehl und einer grünen Soße aus Baobab-Blättern besteht. Die sechsköpfige Familie versammelt sich zum Abendessen im Kreis. Benoit spricht das Tischgebet und drückt damit seine Dankbarkeit für die Versorgung aus.