Die derzeitige Lebensmittelkrise ist auf unterschiedliche globale Ereignisse zurückzuführen, wie zum Beispiel Dürren in einigen Ländern Afrikas und Asiens, politische Unruhen oder der Ukraine-Konflikt. Ukraine und Russland liefern gemeinsam rund 30 Prozent des weltweiten Weizens und einen erheblichen Teil des Düngers. Viele Länder Afrikas wie Kenia, Uganda oder Äthiopien sind vom Weizenimport aus Russland und der Ukraine abhängig. Die Unterbrechungen der Lieferketten von Agrarprodukten und Dünger lassen die Preise weltweit stark ansteigen. Die Auswirkungen unterscheiden sich von Land zu Land. Das trifft Menschen in Armut jedoch besonders hart. In den kommenden Monaten dürfte sich die Dürre am Horn von Afrika vermutlich noch verschärfen. Die Situation wird sich in vielen Region dadurch noch zuspitzen.

Auch Länder, in denen Compassion vor Ort tätig ist, sind stark von der Lebensmittelkrise und den Auswirkungen betroffen. Darunter sind laut der UN-Liste „Hunger-Hotspots“ zum Beispiel Äthiopien, Haiti, Burkina Faso oder Kenia. Dort haben viele Menschen nicht genug zu essen. Sie leiden unter einer akuten Ernährungsunsicherheit. Lebensmittel sind zu teuer geworden, um sie zu kaufen oder sind nicht ausreichend vorhanden. Eine akute Ernährungsunsicherheit besteht dann, wenn eine Person keine Lebensmittel mehr hat und einen Tag oder mehr nichts zum Essen hat.

Partnerländer von Compassion, darunter Äthiopien, Kenia, Sri Lanka und Myanmar, stellen bereits Lebensmittelpakete für Kinder und Familien bereit. Das wird aus dem Spendenfond „Lebensmittel“ finanziert. 

Compassion arbeitet mit mehr als 8.300 lokalen Partnerkirchen weltweit zusammen. Die Kirchen vor Ort haben langjährige Erfahrungen, um die Menschen in ihrer Nachbarschaft zu unterstützen. Sie haben Vertrauen und Beziehung zu den Menschen in ihrer Umgebung aufgebaut und kennen ihre Lebensbedingungen und Bedürfnisse.  

Die Kirchen vor Ort haben während der Pandemie, Lebensmittelpakete verteilt. Sie haben damit Kinder und ihre Familien unterstützt, die besonders unter den Auswirkungen der Pandemie gelitten haben. Jetzt steigt durch die Lebensmittelkrise die Zahl derer, die Unterstützung benötigen. Viele Kinder sind mehr denn je auf eine Mahlzeit beim Besuch des Kinderzentrums angewiesen. Die steigenden Preise wirken sich auch auf die lokalen Partnerkirchen aus. Die Kosten gehen über den monatlichen Patenschaftsbeitrag hinaus. 

Eine Spende trägt dazu bei, dass die Kinder weiterhin ganzheitlich unterstützt werden und die Compassion-Kinderzentren regulär weitergeführt werden können. In Absprache mit den Landesbüro werden örtliche Empfehlungen der Behörden zum Beispiel zur Pandemiebekämpfung oder bei Unruhen berücksichtigt.  

Familien in Armut haben besonders mit den Auswirkungen der Lebensmittelkrise zu kämpfen. Hunger und Mangelernährung sind besonders für Kinder eine große Gefahr. Körperliche oder kognitive Entwicklungsverzögerungen können Folge einer Mangelernährung sein. Das hat später auch Auswirkungen auf das Leben als Erwachsener. Auch ein erhöhtes Krankheitsrisiko wie Diabetes oder Krebserkrankungen im späteren Leben sind als Folgen möglich. 

Deswegen ist die Verteilung von Lebensmittelpakten eine wichtige Maßnahme. Menschen können so schnell und effektiv unterstützt werden und die Auswirkungen der Lebensmittelkrise verringert werden. Langfristige Maßnahmen wie z. B. Schulungen zur Einkommensgewinnung sollen dazu beitragen, dass Familien selbst für sich sorgen können und den Kreislauf der Armut durchbrechen können.