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Honduras

Compassion begann 1974 seine Arbeit in Honduras. Heute besuchen dort 62.000 Kinder und Jugendliche 218 Compassion-Kinderzentren, die von örtlichen christlichen Gemeinden und Kirchen geführt werden.

Honduras

Compassion begann 1974 seine Arbeit in Honduras. Heute besuchen dort 62.000 Kinder und Jugendliche 218 Compassion-Kinderzentren, die von örtlichen christlichen Gemeinden und Kirchen geführt werden.

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Lage

Mittelamerika

Bevölkerung

10 Millionen

Hauptstadt

Tegucigalpa

Sprache

Spanisch, indigene Dialekte

Religion

Etwa zur Hälfte katholisch und evangelisch (letztere wurden erst 2010 vom Staat als Kirchen anerkannt)

Lage

Mittelamerika

Bevölkerung

10 Millionen

Hauptstadt

Tegucigalpa

Sprache

Spanisch, indigene Dialekte

Religion

Etwa zur Hälfte katholisch und evangelisch (letztere wurden erst 2010 vom Staat als Kirchen anerkannt)

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Man nannte sie verächtlich „Bananenrepubliken“ – die kleinen Länder Mittelamerikas, zu denen auch Honduras zählt. Denn häufig kannte man wenig mehr von ihnen, als ihre Früchte, die die Obstregale unserer Supermärkte füllen. Wie seine Nachbarn, zählt auch Honduras zu den ärmsten Ländern Mittelamerikas. Neben Bananen und Kaffee werden vor allem Halbfertigwaren und Textilien für den Weltmarkt produziert. Doch die Arbeitsbedingungen sind weder in den sogenannten Maquilas, den Textilfabriken, noch auf den Bananen-Plantagen gut.

Die schwierige Lage von Honduras wurzelt in der extremen sozialen Ungleichheit im Land und auch in der strukturellen Schwäche seiner Wirtschaft: So verfügt das reichste Fünftel der Bevölkerung über fast 60 Prozent der Einkünfte und kaum vier Prozent der Farmer besitzen mehr als die Hälfte des bebaubaren Landes. Fast zwei Drittel der Honduraner leben unter der nationalen Armutsgrenze. Die Not vieler Familien ist so bedrückend, dass ihre Kinder zwangsläufig zum Lebensunterhalt beitragen müssen: Schon sehr früh helfen sie bei der Ernte mit, arbeiten als Schuhputzer, Hausangestellte, Straßenhändler oder Autowäscher. Hinzu kommen die Launen der Natur. Über Jahre litt Honduras unter den Folgen des Hurrikans „Mitch“, der 1998 das Land verwüstete: Über eine Million Menschen wurden dabei obdachlos, der größte Teil der Straßen und Plantagen wurde zerstört.

Honduras ist ein Land, das die längste Zeit seiner Geschichte von Militärdiktatoren regiert wurde, die wenig auf Menschenrechte oder wirtschaftliche Gerechtigkeit gaben. Immer wieder war das kleine Land dabei auch Spielball US-amerikanischer Interessen in Mittelamerika. Erst seit den achtziger Jahren vollzieht sich ein Wandel zu mehr Freiheiten und Demokratie.

Eine große Bedrohung für Honduras und seine Kinder sind die „Maras“: Jugendbanden, die sich „Barrio 18“ oder „Mara Salvatrucha“ nennen, terrorisieren ganze Viertel der Großstädte. Schätzungen gehen von einigen Zehntausend Mitgliedern aus, die, obwohl oft noch minderjährig, in Drogenhandel und Morde verstrickt sind. Polizei und private Sicherheitsdienste reagieren ihrerseits mit wahlloser Gegengewalt. In den letzten Jahren sollen mehrere Tausend Straßenkinder und Jugendliche der Gewalt der Banden und der Polizei zum Opfer gefallen sein. Viele Kinder und Jugendliche machen die Gewalt und Perspektivlosigkeit so verzweifelt, dass sie sich allein oder gemeinsam mit anderen auf den gefährlichen Weg durch Mexiko Richtung USA machen. Viele Menschen in diesen „Karawanen“ der Armen, über die auch hier die Medien berichten, kommen aus Honduras.

An vielen honduranischen Schulen gibt es einen Mangel an vernünftig ausgebildeten Lehrern und Lehrmaterial, hinzu kommen unzulängliche Klassenräume. In ländlichen und indigenen Gebieten sind Lehrplan, Ausstattung und Lehrmethoden oft nicht an den kulturellen Kontext angepasst.

Das Schuljahr dauert von Februar bis November. Von 7 bis 12 Jahren ist der Schulbesuch gesetzlich vorgeschrieben. Jedoch erreichen nur knapp zwei Drittel der Grundschüler die fünfte Klasse.

In den Städten ist sich die Bevölkerung der Bedeutung einer guten Bildung stärker bewusst als auf dem Land. Obwohl viele Eltern ihren Kindern diese wünschen, ist es auf dem Land oft dringender, dass die Kinder zum Familieneinkommen beitragen. Daher ist hier die Abbruchrate höher.

Viele Honduraner besuchen nur fünf Jahre die Schule. Einen höheren Abschluss erreichen kaum zehn Prozent der Bevölkerung.

Die Mittel- und Oberschicht schickt ihre Kinder in der Regel auf Privatschulen, die oft von Kirchen geführt werden. Wichtigste Hochschule ist die Nationale Autonome Universität von Honduras in der Hauptstadt Tegucigalpa. Daneben gibt es mehrere private Universitäten und verschiedene Berufsschulen.

Es gibt in Honduras keine Staatsreligion, die Armee hat allerdings einen offiziellen katholischen Schutzpatron. Die Regierung berät sich mit der Katholischen Kirche und beruft gelegentlich deren Repräsentanten in Kommissionen zu Themen, die beide Seiten betreffen, wie z. B. die Antikorruptions-Initiative.

Die Regierung besteht auf der Registrierung von Kirchen und religiösen Organisationen. Seit 2010 sind auch evangelische Gemeinden offiziell als Kirchen anerkannt.

Es gibt sowohl religiöse Schulen, die Berufsausbildungen in Seminaren anbieten, als auch von Kirchen getragene Schulen, die den allgemeinen Schulbesuch ermöglichen.

Bekannte Schriftsteller des Landes sind José Trinidad Reyes und José Cecillo del Valle. Allerdings können sich viele Menschen keine Bücher leisten, sodass der Markt für Bücher begrenzt ist. Manche Autoren publizieren ihre Werke in Zeitungen, um so Zugang zu einem größeren Publikum zu bekommen.

Lopéz Rodezno ist ein honduranischer Maler, der die Nationale Kunst- und Kunsthandwerkschule in Comayagüela gründete. Diese Schule stellt auch Wandmalereien von verschiedenen Künstlern aus. Ein typisches indigenes Thema in der honduranischen Kunst ist der „Fischregen“: Er beschreibt einen Tornado, der über dem Meer durch Unterdruck Fische aus dem Wasser zieht und sie über dem Land fallen lässt.
Bunt bemalte Handarbeiten, wie Tiermodelle aus Ton, Holz und Schmuck, sind in ganz Honduras anzutreffen.

Honduranische Musik hat einen volkstümlichen Stil mit spanischem Taktschema und wird begleitet von Gitarren und Marimbas. Sie wird auf allen Volksfesten gespielt. Allerdings bevorzugen die Honduraner gewöhnlich mexikanische oder lateinamerikanische Musik mit anderen Rhythmen.

Fest der Jungfrau von Suyapa, 3. Februar: Fest zu Ehren der Schutzpatronin von Honduras
Ostern: Ein zweiwöchiges Fest mit Festspielen und Paraden. Alle Schulen und die meisten Geschäfte schließen zwischen Palmsonntag und Ostersonntag. Traditionell reist die Mehrheit der Bevölkerung in dieser Zeit an die Küste.
Karneval von La Ceiba, während der dritten Märzwoche
Unabhängigkeitstag, 15. September
Kolumbustag, 12. Oktober
Weihnachten, 25. Dezember: Honduraner feiern mit ihren Familien Heiligabend und ruhen sich am 1. Weihnachtstag aus. Sie stellen Weihnachtsszenen nach, in denen das Baby Jesus mit einer Decke verdeckt wird. Am Heiligabend wird die Decke weggenommen und das Baby enthüllt.

Fußball ist der Hauptsport in Honduras. Das kleine Land war stolz darauf, sich achtbar bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika geschlagen zu haben.
Baseball, Volleyball und Basketball sind ebenfalls beliebt.

Reis, Bohnen, Tamales (mit Fleisch, Käse und Zwiebeln gefüllte Maismehltaschen) und Mais gehören zu den Hauptnahrungsmitteln, zusammen mit Rindersuppe oder Hühnerbrühe. Schwarzer Kaffee und Limonaden sind beliebte Getränke.

¿Qué ondas? (Wie geht’s? Was ist los?)
Nos vemos. (Man sieht sich.)
Todo cheque! (Alles klar! – wenn gefragt wird, wie es einem geht)
Benediciones (wörtlich „Sei gesegnet“, wird in christlichen Kreisen als „Hallo“ oder „Tschüss“ benutzt)